Google und Labster VR bringen VR-Labore in Schulen und Universitäten

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Auf der diesjährigen Google IO 2018 verkündete Google die Kooperation mit Labster VR, um weltweit Schüler/-innen und Student/-innen den Zugang zu virtuellen Laboren per Google Daydream und Lenovo Mirage Solo zu gewährleisten. Das gemeinsame Projekt soll besonders Lernenden in den Fächern Biologie und Chemie mehr Möglichkeiten zur Vertiefung der theoretischen Kenntnisse geben und erlaubt sogar erstmals einen Biologiekurs per Fernstudium anzubieten. Dabei werden nicht nur realistische Praxissituationen simuliert, sondern die Wissensaufnahme zusätzlich in vordefinierten Lernschritten unterstützt.

Labster VR – Virtuelle Labore für Schüler/innen und Student/innen

Die virtuellen Labore von Labster VR wurden in Zusammenarbeit mit der Arizona State University (ASU) entwickelt, um die immersive Einrichtung valide auf die entsprechenden Lerninhalte anzupassen. Im Zuge des Projekts bietet die Universität nun erstmals im Herbst 2018 einen vollständigen Onlinekurs in Biologie an, in welchem die Student/innen in den Bereichen Zellular- und Molekularbiologie, Ökologie sowie Tierphysiologie in insgesamt 30 verschiedenen VR-Simulationen ausgebildet werden.

Neben der ASU wird das moderne Lernprojekt ebenso an weiteren Universitäten eingesetzt. Dazu zählen die Universität Roskilde in Dänemark, die University of Texas in San Antonio, die McMaster University in Kanada sowie die Roger Williams University in Rhode Island. Nebenbei werden an diesen Lerneinrichtungen zur wissenschaftlichen Forschung Daten über das Projekt erhoben, um den Einsatz von VR-Technologie in höheren Bildungsbereichen zu untersuchen. Der erfolgreiche Einsatz würde den edukativen Einrichtungen erlauben, zukünftig mehr Plätze für die Studiengänge bzw. Fernstudien in den naturwissenschaftlichen Bereichen anzubieten.

Die Student/-innen erhalten per VR-Brille (Google Daydream oder Lenovo Mirage Solo) Zugang zu den VR-Laboren. Innerhalb der immersiven Lernumgebung stehen diverse Optionen zur Auswahl. So werden entweder vorgefertigte Lernschritte durchlaufen, welche in 360-Grad-Animationen die theoretischen Kenntnisse des jeweiligen Lernabschnitts darstellen oder zur Vertiefung der Theorie interaktive Experimente mit simulierten Daten und Ergebnissen angeboten.

Labster-VR-Google

Da innerhalb der MINT-Fächer das Einüben in der Praxis unumgänglich ist, bietet die virtuelle Simulation sogar so manche Vorteile gegenüber realistischen Laboreinrichtungen: Das Durchführen der Experimente ist komplett gefahrenlos, der Zugang ist jederzeit unbegrenzt möglich und dank technischen Gadgets, ist sogar das Heranzoomen auf ein molekulares Level möglich. Dadurch werden trockene Inhalte dank Visualisierung gegebenenfalls handfester vermittelt. Ebenso kann die Zeit manipuliert werden, um beispielsweise das Ergebnis eines Experiments schneller herbeizuführen oder einen eventuellen Fehler im Durchlauf zu revidieren.

Labster-VR-Google

Dank individualisierten Feedback erhalten die Lernenden Rückschlüsse über ihre Lernerfolge sowie Querverweise auf die Theorie, um gegebenenfalls etwas nachzuschlagen. Auch die Universitäten ziehen monetäre Vorteile aus der Nutzung. Schließlich müssen keine teuren Ressourcen für die Studierenden bereitgestellt werden, da diese in digitalisierter Form angeboten werden.

Gemeinsam mit Google sollen die VR-Labore nun an den Universitäten per Labster-App aus dem Google Play Store angeboten werden. Zukünftig soll das Projekt auf weitere Universitäten und auch Schulen ausgeweitet werden. Auch Labster arbeitet bereits an zahlreichen weiteren Simulationen, um zukünftig noch mehr Lernangebote bereitzustellen.

(Quellen: Labster VR | Google Blog Education)

Last modified: 1. Juli 2020

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